Chaotisches Wetter – strahlende Sieger

Team Leutheuser erfolgreich am Sachsenring

Packende Zweikämpfe, gegen das Wetter und den Gegner. Der Leutheuser BMW M4 GT4 (Start-Nummer 444) im Duell mit einem Gegner. Foto: Klaus Höhn
Packende Zweikämpfe, gegen das Wetter und den Gegner. Der Leutheuser BMW M4 GT4 (Start-Nummer 444) im Duell mit einem Gegner. Foto: Klaus Höhn

Sachsenring(kh)Kein Einsehen hatte Petrus mit den Protagonisten der DMV-AMC Sachsenring Racingdays, wo auch die BMW Challenge und die NES 500 (National Endurance Series) zur Austragung kamen. Während sich der Freitag mit einigen Schauern noch einigermaßen durchwachsen präsentierte, goss es am Samstag den ganzen Tag wie aus Kübeln. Der einzige Vorteil für die Teams: Nur eine Sorte Reifen.
Das Bad Königshöfer Team Leutheuser Racing&Events hatte 3 Autos genannt.  Den BMW M4 GT4, für die NES 500, den BMW M240i Racing und das 1er M-Coupé, für die Challenge. Den „1er“, lange Jahre die Speerspitze von Lingmann/Leutheuser,  hat Christian Leutheuser - sehr zum Leidwesen der vielen Fans - verkauft und wurde dennoch unter der Nennung und Betreuung vom Team Leutheuser an den Start gebracht. Er wurde vom neuen Eigentümer, Sebastian Kühn, pilotiert.
Der M240i war mit einem neuen Fahrer besetzt. Thorsten Fritz griff diesmal für K-D Frommer ins Lenkrad. Der M4 GT4 stellte sich mit seiner Stammbesatzung Florian Wolf und Arne Hoffmeister der Herausforderung.
Das Freie Training lief für beide Kategorien unter nassen Bedingungen ab. Da für den weiteren Verlauf der Veranstaltung Regen vorausgesagt war, konnte gut am Set-Up der Autos probiert werden. Das Freie Training verlief ohne besondere Vorkommnisse. Die Zeiten von Sebastian Kühn ließen allerdings aufhorchen. Er schob sich sofort in die Spitzengruppe (P2), obwohl er zum ersten Mal das Auto unter Rennbedingungen fuhr und das unter nassen, schwierigen Bedingungen. Thorsten Fritz, der zum ersten Mal ein Auto mit Heckantrieb im Rennen pilotierte,  sorgte mit P1 für Aufmerksamkeit.
Im Qualifying begnügte sich Sebastian Kühn mit P8 und Thorsten Fritz mit P14 (1. in der Klasse) im Gesamt. Das Duo Wolf/Hoffmeister verpasste mit 0,632 sec Rückstand die Pole nur knapp.
Das Rennen 1 der BMW-Challenge kam am Freitagnachmittag zur Austragung. Das Wetter hatte sich etwas beruhigt und es konnte mit Slicks gestartet werden. Beide Leutheuser Autos kamen gut vom Start weg und behaupteten ihre Position. Thorsten Fritz fuhr souverän mit konstanten Rundenzeiten und verteidigte seine Führung erfolgreich gegen die Startnummer 334 mit „Tom Schuster“, für den in Runde 4 das Aus kam. Dabei fuhr er auch mit 1:40,475 min  die schnellste Rennrunde in seiner Klasse. Schwerer hatte es Sebastian Kühn. Ihm gelang es, am Anfang zwei Plätze gut zu machen. Im weiteren Rennverlauf kam es zu einigen Safety Car-Phasen. Bei den jeweiligen Startfreigaben  hing er jedoch im Pulk langsamer Fahrzeuge fest und musste sich mühsam durchkämpfen. In der Endabrechnung reichte es dennoch zu Platz vier in der Klasse GTR-1 sowie im Gesamtklassement, mit nur 2 sec Rückstand auf den Sieger.
Am Samstagmorgen stand Rennen 2 der DMV/BMW-Challenge auf dem Programm. Der starke Regen, der in der Nacht begonnen hatte, setzte sich mit unverminderter Stärke fort. Es goss wie aus Kübeln und die Sicht war eingeschränkt. Vom Start weg ließen die beiden Leutheuser Piloten keinen Zweifel aufkommen wo sie am Ende stehen wollten. Wie auf Schienen pflügten sie durch die Wassermassen, mit ihren, wie immer top vorbereiteten Autos. Thorsten Fritz hielt die Startnummer 334 locker in Schach und holte mit 6 sec Vorsprung souverän den Klassensieg. Sebastian Kühn startete von P4 und zeigte in der Folge, was in ihm und in seinem Auto steckt. Obwohl kaum Erfahrung mit dem neuen Auto, flog er nahezu über den Kurs. Knallte mit 1:50,342 min die schnellste Rennrunde in den Wasser geschwängerten Asphalt und holte sich den viel umjubelten Sieg.
Das Highlight der Veranstaltungsreihe, das 3h-Rennen DMV NES 500, startete am Samstagnachmittag, bei unverändert widrigen Bedingungen. Arne Hoffmeister übernahm den Startturn. Das Leutheuser Auto kam gut vom Start weg und behauptete zunächst seine Spitzenposition. Ein langsamerer Teilnehmer verursachte einen kurzen Ausflug ins Kiesbett. Dadurch riss der Kontakt zur direkten Spitze ab. Das Rennen war geprägt von ständigen Safety Car Phasen, die eine Strategie unmöglich machten, da Reglementbedingt unter Safety Car kein Boxenstop durchgeführt werden darf. So kam es auch zu ständigen Führungswechseln. Auch Arne Hoffmeister übernahm zeitweise die Führung. Allerdings konnte er sich nicht absetzen, wegen der beschrieben Safety Car und Doppelt Gelb Phasen. Die im Reglement festgelegten 3 Mindestboxenstopps, mit einer Mindeststandzeit von jeweils 3:40 min, die frühestens nach 30 Rennminuten und spätesten 30 Minuten vor Rennende angetreten werden mussten, machten den Teamchefs die Strategiearbeit zusätzlich schwer. Außerdem mussten sich die Spitzenfahrzeuge nach den Safety Car und Gelbphasen immer durch einen Pulk der erheblich langsameren BMW 318 er durchkämpfen, so dass jedes Mal der Anschluss verloren ging und wieder mühsam zurück gekämpft werden musste. Kurz gesagt: „Ein Lotteriespiel“. Arne Hoffmeister übergab an Florian Wolf, der ebenfalls wie ein Löwe gegen die Umstände wie auch Gegner ankämpfte. Der Trick des Teamchefs, kurz vor Schluss des Turns von Florian Wolf, diesen vor dem zweiten Wechsel auf Arne Hoffmeister, zum zweiten Pflichtstopp vor der Konkurrenz an die Box zu holen, war der Schlüssel um sich dadurch auf Platz drei zu schieben und noch so auf das Podium zu kommen. Dennoch mussten sich die Leutheuser Piloten am Ende trotz größtem Einsatz dem Porsche Cayman von Kirsch/Wächter und dem Werks unterstützten VW Golf  GTI TCR, von Rauer/Hancke, mit etwas über einer Minute Rückstand geschlagen geben.
Somit hat Leutheuser Racing&Events ein tolles erfolgreiches Wochenende zum Abschluss bringen können. Das Fazit des Teamchefs: „Chaotisches Wetter, super Organisation, und strahlende Leutheuser Piloten“. Wobei er ausdrücklich dem Veranstalter höchstes Lob zollte, denn trotz der Bedingungen wurde der Zeitplan eingehalten und alle 29 Einheiten kamen zur Ausführung. „Hier wird man als Kunde wahr genommen, hier fühlt man sich wohl“, sein abschließendes Statement.

Bericht & Foto: Klaus Höhn