2. Gesamtsieg in der NES 500

Leutheuser M4 GT4 gewinnt auch in Oschersleben

Der BMW M4 GT4 von Leutheuser Racing & Events war nicht aufzuhalten. Gesamtsieg in der NES 500 in Oschersleben.
Der BMW M4 GT4 von Leutheuser Racing & Events war nicht aufzuhalten. Gesamtsieg in der NES 500 in Oschersleben.

Oschersleben(kh)Bestes Rennwetter herrschte am vergangenen Wochenende in Oschersleben. Gute Grundbedingungen für ein erfolgreiches Rennwochenende. Im Rahmen des Großen Preises der Stadt Magdeburg trat das Bad Königshöfer Team Leutheuser in der BMW-Challenge, mit dem BMW M2, dem BMW 318ti-Cup und der NES 500 (National Endurance Series), mit dem BMW M4 GT4 an. Es war das zweite Rennen in diesen Serien, die von der HWA automotive GmbH aus Springe, unter Sporthoheit des DMV, ausgerichtet werden. Wie zum Auftakt in Hockenheim, gab es auch hier wieder strenge Regeln, hinsichtlich der Covid-Bestimmungen. Strenge Kontrollen ermöglichten nur getesteten Personen den Zutritt ins Fahrerlager. Zuschauer waren wie bei anderen Sportveranstaltungen ausgeschlossen. Allerdings sah man bei einigen Regelungen, wie weit Politik und Behörden vom Bürger entfernt sind.
Sportlich begann es für das Team um Teamchef Christian Leutheuser am Freitagvormittag, mit 3 freien Trainingssitzungen für den M2 und M4. Besonderes Augenmerk war auf den M2 gerichtet, da nach Hockenheim einige Up Dates durchgeführt wurden. So wurden ein geänderter Heckflügel und ein neues Set Up für Oschersleben an den Start gebracht. Doch bereits in der zweiten Runde kam Christian Kranenberg an die Box, da der Motor unrund lief. Ein durchgeführter Check brachte keine Erklärung. Er wurde wieder auf die Strecke geschickt. In der Folge war das Problem mal da und dann wieder mal weg. Die Aktion endete abrupt in der 5. Runde, mit einem Motorschaden aus heiterem Himmel. Aus war der Einsatz, von dem man sich viel versprochen hatte. Er war bereits zu Ende, bevor er begonnen hatte. Beim M4 dagegen, lief alles wie am Schnürchen.
Am Samstag war als erster Christian Leutheuser im BMW 318ti,  gefragt.
Im 40-minütigem Freien Training ging es für ihn hauptsächlich darum, sich die Strecke wieder zu verinnerlichen. Schließlich ist es bereits 15 Jahre her, seit seinem letzten Einsatz auf dieser Strecke. Am Pulk von 44 318ti hatte man schon einen kleinen Vorgeschmack auf das Rennen. Das Qualifying stand am Nachmittag an. Platz 25 unter 44 Startern war das Ergebnis. Christian Leutheuser beklagte das fehlende Sperrdifferenzial, welches bei der engen Strecke die Traktion stark beeinträchtigte.
Den Abschluss am Samstag bildete das Freie Training der NES 500, mit  dem M4. Bereits hier zeichnete sich eine gewisse Favoritenstellung der TCR Autos ab, die zum Teil auch Werksunterstützung erfahren. Besonders der VW Golf GTI von Max Kruse Racing und der Opel Astra OPC von Caisley Motorsport, beeindruckten stark, da sie als Fronttriebler dem Streckenprofil entsprechend, diverse Vorteile haben. So waren am Sonntag beim ersten Zeittraining, das Florian Wolf alleine fuhr, vier TCR Autos, in der Reihenfolge Opel Astra, VW Golf GTI, Seat Cup-Racer und Opel Astra, vor dem Leutheuser M4.
Nach ein paar Veränderungen fuhr dann Arne Hoffmeister das zweite Zeittraining. Hier gelang es ihm, in die Phalanx der TCR Autos einzudringen und stellte den M4 mit nur 0,1 sec Rückstand auf Platz 2 in der Startaufstellung.
Das Rennen 1 im 318ti-Cup war für Christian Leutheuser wieder eine Mammutaufgabe. Beim fliegenden Start, eine Wand von 24 Autos vor sich, ging es bei den Positionskämpfen nicht ohne Lackaustausch und eingeklappten Spiegeln ab. Da es auf der Strecke mit nahezu gleichwertigen Autos sehr schwer ist zu überholen, musste er sich mit Platz 16 begnügen.
Beim Rennen 2 wurde mit stehendem Start gestartet. Da wieder das Ergebnis vom Qualifying die Startaufstellung bestimmte, ging es wieder von Platz 25 ins Getümmel. Eine gute Boxenstrategie und beinharte Positionskämpfe brachten den Teamchef vor bis auf Platz 10.
In der Nes 500 knisterte es förmlich vor Spannung. Das Qualifying brachte ja bereits einen Vorgeschmack auf den Höhepunkt des Rennsonntags. Arne Hoffmeister übernahm den Startturn. In der Einführungsrunde fuhr der Funkspruch: „Auto hat keine Leistung“! den Teammitgliedern gehörig in die Glieder. Der Teamchef blieb cool und ordnete an, „anhalten, Motor abstellen, neu starten“. Zum Glück funktionierte das Manöver und das Auto lief wieder tadellos. Die Ursache für den Fehler, genauso nebulös wie der Motorschaden am M2. Durch dieses Manko gingen natürlich einige Plätze verloren. Mit einer furiosen Aufholjagd, arbeitete sich Arne wieder auf P3 nach vorne. Die Boxenstrategie sah vor, Arne möglichst lange mit voll getanktem Auto, mit schnellen Rundenzeiten fahren zu lassen. So wurde viel verlorener Boden zur Spitze gut gemacht. Auf dieser Position übergab er an Florian Wolf. Christian Leutheuser hatte in der Strategiebesprechung vorgegeben, dass im Falle einer Code 60 Phase Florian direkt an die Box zu holen ist, um den nötigen Pflicht-Stopp schnell zu erledigen. Kaum war der Fahrerwechsel vollzogen riss die Funkverbindung zu ihm ab und ausgerechnet da kam auch die erste Code 60 Phase. Hier zeigte sich, wie wertvoll Teamdisziplin ist. Sofort kam Florian Wolf an die Box und konnte wie erwartet frühzeitig abgefertigt werden und fuhr durch diesen Schachzug als Zweiter wieder zurück auf die Strecke. Der führende VW Golf GTI war somit mächtig unter Druck geraden, bis dieser in der 62. Runde durch Unfall ausschied. Den Schlußturn fuhr wieder Arne Hoffmeister, der das Auto auf Platz eins liegend von Florian Wolf übernahm. Hoffmeister legte mit persönlichen Bestzeiten ein starken Schlussspurt hin, was am Ende eine Runde Vorsprung zum Verfolger, den SEAT Cup-Racer TCR von Greenlion Motorsport ergab. So fuhr er den zweiten Gesamtsieg in Folge nach Hause. Gleichzeitig festigte er für das Team die Gesamtführung in der NES 500 Serie mit 19 Punkten.