Triumphaler Saisonabschluss für das Team Leutheuser

Vierter Gesamtsieg im sechsten Rennen für den Leutheuser BMW M4 GT4

Harte Zweikämpfe. Vorne der Leutheuser BMW M4 GT4 (#444) vor dem TCR Opel von Nehls/Hammel
Harte Zweikämpfe. Vorne der Leutheuser BMW M4 GT4 (#444) vor dem TCR Opel von Nehls/Hammel

Nürburgring(kh)Nach dem erfolgreichen Wochenende auf dem Lausitzring, setzte das Bad Königshöfer Team Leutheuser zum Saisonabschluss auf dem Nürburgring dem Ganzen die Krone auf. Der BMW M4 GT4 holte sich nach einem Rennkrimi den 4. Gesamtsieg in der Saison 2021. Schon das Qualifying zeigte, dass 7 Fahrzeuge das Potential hatten, dieses Rennen zu gewinnen. Die Pole holte sich der bärenstarke Porsche 991.2 Cup von Tischner/Tischner, aus der VLN-Szene bestens bekannt. Wolf /Hoffmeister holten sich Platz 2, mit 0,775 sec Rückstand. Der härteste Konkurrent der Beiden in der Klasse NES 9, das ungarische Duo Viszokay/Lengyel, verstärkt mit Profi Piana, lagen mit 1,5 sec Rückstand auf Platz 3. Startfahrer Arne Hoffmeister heizte zu Beginn dem führenden Porsche gleich gehörig ein. Ebenso das ungarische Auto, dem Leutheuser GT4. Dahinter in Schlagdistanz der TCR Opel mit Nehls/Hammel und der Audi RS3 LMS TCR von Hennksen/Vodder. Der Italiener Piana, der mit dem ungarischen Auto den Startturn fuhr,  zwängte sich mit einer harten Fahrweise am Leutheuser BMW vorbei. Dieses Quintett bestimmte in der Anfangsphase, in Schlagdisztanz fahrend, das Geschehen. Leider war die Rennorganisation nicht auf der Höhe der Zeit. Anstatt bei Ereignissen Code 60 zu zeigen, wurde jedes Mal das Safety Car auf die Strecke geschickt. Dies führte ständig zu erheblichen Verwerfungen im Rennverlauf. Dieses war eigentlich abzusehen, da der 318ti Cup mit der NES500 zusammen auf die Strecke ging. Somit befanden sich im ersten Viertel 62 Fahrzeuge auf der Strecke. Die Teamchefs konnten nur mit einer großen Portion Fortune taktieren. Hoffmeister übergab an P2 liegend an Florian Wolf. Gerade als dieser sich anschickte, den führenden Porsche zu kassieren, gab es wieder eine Safety Car Phase. Nach dieser gab es etwas Entspannung an der Spitze, da das ungarische Fahrzeug aus unbekannten Gründen weit zurückgefallen war. Das Leutheuser Auto war mit Florian Wolf in Führung gegangen. Dann kam die entscheidende Zeit, in der die meisten Boxenstopps zu absolvieren waren. Hier war das Rennglück nicht auf der Seite der Leutheuser Crew. Während die Konkurrenten vor einer Saferty Car Phase an die Box gingen, musste das Leutheuser Auto Runde um Runde hinter dem Safety Car herschleichen, da die Boxengasse während einer Safety Car Phase gesperrt ist. Als das Auto endlich an die Box konnte, war der TCR Opel vor dem Porsche und dem Audi in Führung gegangen. Arne Hoffmeister übernahm nach einem Musterboxenstopp das Auto für den Schlussturn. Schnell war der Dritte kassiert und die Jagd nach P2 begann. Unglücklicherweise fiel auch noch die Funkverbindung zwischen Box und dem Fahrer aus, so dass wieder mit der altbewährten Boxen-Anzeigetafel gearbeitet werden musste. Mehr als 3 Sekunden pro Runde nahm Hoffmeister dem Audi ab. Dieser musste nach vier Runden den Leutheuser BMW passieren lassen, der sich sofort gehörig absetzte.  Dann kam das Rennglück doch wieder zurück. In der vorletzten Runde fehlte plötzlich der führende Opel mit Nehls/Hammel, die eine defekte Antriebswelle beklagten. Der Weg zum Sieg war nun auf einem kleinen Umweg frei. Ausgleichende Gerechtigkeit. Riesenjubel bei den Leutheuser Leuten. So ein Saisonfinale, welches an Spannung nicht zu überbieten war, erlebt man nicht jedes Jahr. Unverständlich war die Entscheidung der Rennleitung, dem Leutheuser Auto 30 sec Strafe aufzubrummen. Die Begründung steht bis heute aus. Eine Anhörung hat nicht stattgefunden. So wurden aus 30,458 sec Vorsprung 0,458 Sekunden. Knapp aber verdient.
Mit 4 Gesamtsiegen und zwei 2. Plätzen, davon noch einen als Klassensieger, bescherten dem Duo Florian Wolf/Arne Hoffmeister den Jahres-Gesamtsieg in der NES 9.
Bei diesem Jubel gingen die Leistungen der übrigen Starter vom Team Leutheuser dennoch nicht unter. Christian Kranenberg (Schwäbisch Gmünd) fuhr mit dem BMW M240i GTR und einer sehr guten Peformance in der BMW Challenge zweimal auf  P2 in der Klasse GTR-2. Besonders erfeulich, dass deutlich zu sehen war, wie man den Speed und die Konkurrenzfähigkeit über die Saison an dem Auto verbessern konnte. So war man mit dem dritten Startplatz bei 31 Startern nach dem Qualifying mehr als zufrieden. Teamchef Christian Leutheuser hatte diesmal seinen BMW 318ti-Cup in der DMV Classic Masters genannt. Er teilte sich erstmals in dieser Saison das Auto mit Alexander Reder (Oberelsbach). Auch hier versprachen die ersten Zeiten aus dem freien Training ein spannendes Wochenende. Da kurz vor dem Qualifying dunkle Wolken über dem Nürburgring aufzogen, legte Christian direkt los und brachte bei leicht einsetzendem Regen eine Bomben Zeit auf die Monitore, während die Konkurrenz noch damit beschäftigt war, Ihre Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. Da der Regen stärker wurde, waren keine Zeitvebesserungen mehr möglich und das Duo Leutheuser/Reder stand für beide Rennen auf der Poleposition. Im ersten Rennen fuhr Christian selbst. In einem riesigen Starterfeld mit 56 Fahrzeugen behauptete er sich hervorragend und wurde dritter in seiner Klasse. Alexander Reder fuhr Rennen Nummer 2 und holte sich auf Anhieb den 7. Platz in der Klasse. Ein gutes Ergebnis in seinem erstem Cup-Sprintrennen auf einem GP-Kurs.

 

Text und Foto: Klaus Höhn