Team Leutheuser rockt den Lausitzring

dritter Gesamtsieg 2021 und Klassensiege    –    Erfolgreiches Wochenende

Nach hartem Kampf. Der Leutheuser BMW #444 hat gerade den Führenden überholt und ist in Führung gegangen. Der Schritt zum Gesamtsieg.
Nach hartem Kampf. Der Leutheuser BMW #444 hat gerade den Führenden überholt und ist in Führung gegangen. Der Schritt zum Gesamtsieg.

In den DMV-Serien NES500, BMW Challenge und 318ti-Cup, ist das Bad Königshöfer Team Leutheuser Racing&Events mittlerweile gut etabliert. Vergangenes Wochenende standen die DMV Performance und Racing Days Lausitzring, als vorletztes Rennen der sehr schwierigen Saison 2021, auf dem Programm. Diese Veranstaltung war als Doppelveranstaltung ausgeschrieben, für das ausgefallene Rennen am Nürburgring. Bereits am Donnerstag machte sich der Tross auf den Weg in den äußersten Osten Deutschland. Bereits ab Freitagvormittag standen die freien Trainingsläufe auf dem Programm. Diese dienten vor allem dazu, das richtige Set-Up zu finden, was am Lausitzring gar nicht so einfach ist, da das Infield des Kurses sehr eckig und ansonsten sehr selektiv ist. Die Sitzungen verliefen ohne Probleme. Allerdings waren die Rundenzeiten von dem BMW M240i GT-R mit Christian Kranenberg am Steuer nicht gerade Erfolgsversprechend für das Wochenende, woraufhin Teamchef Christian Leutheuser einen neuen Heckspoiler mit anderem Profil für mehr Abtrieb auf der Hinterachse zum Einsatz brachte, was tatsächlich anderthalb Sekunden Zeitgewinn brachte.

Bereits am Samstagmorgen ging es mit den Qualifyings in der NES500 und Challenge zur Sache. Die Ergebnisse bestätigten wieder einmal die bestens vorbereiteten Autos durch das Leutheuser Team. In der NES500 stellten Florian Wolf und Arne Hoffmeister ihren BMW M4 GT4 auf den zweiten Platz im Gesamt und P2 in der Klasse für die Startaufstellung auf. Hier kristallisierte sich schon der härteste Konkurrent heraus, nämlich das ungarisch/italienische Team mit dem Werks- und Profirennfahrer Gabriele Piana, der sehr viel Erfahrung und ganz besonders auf dem BMW M4-GT4 hat, zusammen mit seinen Partnern Viszokay und Lengyel. In der Challenge gelang Kranenberg ebenfalls Platz 2 in der Klasse.  Dieser musste dann bereits nach der Mittagspause zum ersten Rennlauf antreten. Hier war der Polesetter Eric v.d. Munckhof das Mass aller Dinge. So souverän wie er die Pole holte, fuhr er auch das Rennen nach Hause. Christian Kranenberg war in viele Zweikämpfe verstrickt, da sich auch die Überrundeten arg wehrten, so dass er es dennoch am Ende für P6 im Gesamt und P2 in der Klasse reichte. Der ebenfalls unter der Flagge des Teams Leutheuser angetretene Sebastian Kühn, mit dem ehemaligen Leutheuser 1er, fuhr auf P4 im Gesamt und P3 in der Klasse. 

Bei der NES500 begann der Start für das erste Rennen über drei Stunden bereits turbulent. In der Spitze herrschte ein Gerangel, welches Arne Hoffmeister, der als Startfahrer gesetzt war und durch eine Kollision gleich um zwei Plätze zurückgeworfen wurde. Er ist bekannt, dass er immer ein kühles Köpfchen bewahrt und steckte erstmal zurück. Dann konterte er anschließend geschickt die Drängler aus und kam als zweiter aus der ersten Runde zurück. In der Folgezeit mühten sich er und Partner Florian Wolf, den Abstand zum führenden BMW mit dem Frontmann Piana, zu verkürzen. Doch dieser fuhr in einer eigenen Liga. Lediglich während einer Code 60 Phase bewies Teamchef Christian Leutheuser wieder Schlitzohrigkeit und beorderte das Auto zu einer Boxengassendurchfahrt, da in dieser ebenfalls 60 km/h wie auch auf der Strecke erlaubt sind, aber die Boxengasse rund 200meter kürzer als die Rennstrecke ist. So konnte der Vorsprung zum Führenden halbiert werden. An der Reihenfolge ändert sich in der Folge nichts mehr. Nach dem Abwinken, P2 im Gesamt und P2 in der Klasse, ein Superergebnis nach tollen Kämpfen und einem grandiosen Mittelstint von einem gut aufgelegten Florian Wolf.

Im zweiten Rennen der BMW Challenge brannte Christian Kranenberg auf eine Resultatsverbesserung. Das Set-Up wurde am Abend nochmals nachjustiert und neue Reifen wurden zurecht gelegt, da für den Sonntag höhere Temperaturen vorausgesagt waren. Nach dem Start entbrannte sofort ein hitziger Kampf in der Spitzengruppe, während E. v.d. Munckhof wie im ersten Rennen unbehelligt seine Runden abspulte. Auf P2 etablierte sich der M2 von Jens Smollich. Es entbrannte ein Kampf auf biegen und brechen um den freien Podestplatz zwischen Christian Kranenberg und dem jungen Nick Hancke, auf dem BMW 320Si 3,0. In Millimeterabständen, Stoßstange an Stoßstange, lauerte Hancke auf einen Fehler von Kranenberg, der immer wieder geschickt seine Position zu verteidigen wusste. Durch diese Jagd kam dieser sogar noch einmal bis auf 3 Sekunden an den Zweiten, Smollich, heran. Zum Schluss blieb es bei der Reihenfolge. Kranenberg und das Team Leutheuser bejubelten diesen, nach einer Klasseleistung herausgefahrenem Klassensieg und dem Podestplatz im Gesamt. 

Das Sahnestückchen des Wochenendes lieferten Wolf/Hoffmeister im M4 GT4 ab. Am Sonntagmorgen in der Qualifikation zum zweiten drei-Stunden-Rennen an diesem Wochenende, landeten sie auf P3, da die TCR Autos von Opel, Seat usw. plötzlich erstarkt auftraten. Die Pole holte sich wieder das ungarische Team.

Arne Hoffmeister fuhr wiederum den Start. Diesmal hielt er sich am Start gleich etwas zurück. Als fünfter fuhr er hinter der Spitzengruppe in Richtung erste Rechts-Linkskombination. Die Spitze hatte der TCR-Astra übernommen. In der folgenden Rechtskurve gerieten der Polesetter und der Seat Cup Racer aneinander, wodurch der ungarische M4 GT4 einen Ausflug in die Wiese machte, was ihn rennentscheidend weit zurückwarf. Das Getümmel nutzte Hoffmeister und quetschte sich außen an den Kontrahenten vorbei und nahm die Verfolgung des führenden Opels auf, der sich einen beträchtlichen Vorsprung herausgefahren hatte. In der Leutheuser Box blieb man gelassen. Teamchef Christian Leutheuser prophezeite, dass die Reifen des Fronttrieblers bei diesen Temperaturen und diesem Speed bald abbauen würden. Er sollte Recht behalten. Immer näher schob sich der Leutheuser BMW an den Leader heran und ging nach kurzer Gegenwehr vorbei. Florian Wolf hielt den Vorsprung in einem langen Mittelstint bravourös und konnte diesen sogar noch weiter ausbauen, bevor Arne Hoffmeister den Schlussstint übernahm und viel umjubelt als Gesamtsieger abgewinkt wurde. Eine Megabilanz, freute sich das Team. Da es sich um eine Doppelveranstaltung handelte und der Zeitplan sehr stramm durchgetaktet war, verzichtete der  Teamchef diesmal darauf, selbst mit seinem BMW 318ti im gleichnamigen Cup an den Start zu gehen. Er drehte nur zu Testzwecken mit dem 318ti einige Runden am Freitagmorgen. Da das Auto ja dann vor Ort war wurde es kameradschaftlich als „Organspender“ zur Verfügung gestellt. K.-D Frommer, ein alter Bekannter und Freund der Leutheuser Truppe hatte am Freitag Pech, als er seinen BMW in die Leitplanken setzte. Ohne zu zögern zeigten die Mechaniker um den Teamchef, was sie drauf haben. Aus dem als unfahrbar eingestuften Renner zauberten sie in knapp zweieinhalb Stunden einen einsatzfähigen Wettbewerbswagen, der später in den beiden Rennen jeweils zweiter wurde. Das Saisonfinale findet am 16.-17. Oktober auf dem Nürburgring statt.

 

 

Text und Foto: Klaus Höhn